Farrokhzad, Athena

arrokzhad, Athena (c) MärtaThisner

Athena Farrokhzad, geboren 1983 in Teheran, aufgewachsen in Schweden, ist Dichterin, Dramatikerin, Übersetzerin und Literaturkritikerin. In ihren Texten beschäftigt sie sich mit Migration, Rassismus, Familie und Mutterschaft – und dem Erzählen darüber. Auf Deutsch erschien der Gedichtband „Bleiweiß“ (übersetzt von Clara Sondermann, Kookbooks 2019).

 

Festival-Beiträge

WRITING MOTHERHOOD

„…grammatickt mamal aus…“

Kleines Parkett 8/6€ | Tickets

 

„Wie viel poetischer Furor wurde schon im Windelgeruch erstickt, wörtlich also im Keime, und schaffte es nicht einmal in den Eimer?“ fragt, durchaus polemisch, die Dichterin Dagmara Kraus in ihrem Essay zu Poesie und Mutterschaft. Andere über Mutterschaft schreibende Dichter:innen gründen Kollektive, die mit gutem Grund CARE RAGE heißen. Welche Mutterfiguren, welche Archetypen finden wir in der zeitgenössischen Dichtung?

 

Olsen, Ursula AndkjærDema, TjawangwaFarrokhzad, AthenaMueller, JoannaNotley, Alice

POESIEGESPRÄCH: Athena Farrokhzad & Ramin Mazhar

Wenn du das Alphabet vergisst

Clubraum 7/5€ | Tickets

 

Athena Farrokhzad (geboren 1983 in Teheran) und Ramin Mazhar (geboren 1995 in Bamyan) verarbeiten in ihren Gedichten auf unterschiedliche Weise traumatische Gewalterfahrungen.

Die in Iran geborene, in Schweden aufgewachsene Dichterin, Dramatikerin, Kritikerin und Übersetzerin Athena Farrokhzad verwebt in ihrem Langgedicht „bleiweiß“ (kookbooks, 2019, Ü: Clara Sondermann) Erinnerungen an Unterdrückung, Krieg und Flucht, ohne selbst eindeutig Stellung zu beziehen. Stattdessen lässt sie Eltern, Onkel, Großmutter und Bruder sprechen: „Meine Mutter sagte: Das Herz lässt sich nicht aus freiem Willen beugen wie ein Knie.“

Der Dichter und Journalist Ramin Mazhar schreibt über Wunden der Afghanistankriege und neue Verletzungen, die dadurch entstehen, dass Mädchenschulen geschlossen werden oder Proteste blutig niedergeschlagen werden. In seinen Gedichten, die er vor allem über digitale Kanäle verbreitet, formuliert Mazhar eine Poetik des trotzigen Widerstands: „Halten Sie Ihre Lippen zwischen Maschinengewehrfeuer.“  Nach der erneuten Machtergreifung der Taliban 2021 musste er seine Heimat Afghanistan verlassen und lebt heute in Paris.

Athena Farrokhzad und Ramin Mazhar lesen aus ihren Werken und sprechen mit der Kritikerin und Iranistin Maryam Aras.

 

Farrokhzad, AthenaMazhar, Ramin

WRITING VIOLENCE

Wie schreibt sich Gewalt ins Gedicht?

Kleines Parkett 8/6 € | Tickets

 

Mit Kemi Alabi, Yevgeniy Breyger, Kholoud Charaf, Athena Farrokhzad, Madara Gruntmane, Ramin Mazhar und Ganna Gryniva (Musik), präsentiert von Bohdan Tokarskyi

Gewalt kann stumm sein, aber auch eine eigene Sprache entwickeln, um Machtinteressen rücksichtslos durchzusetzen. Wie können wir der Gewalt eine andere Sprache entgegensetzen, die deren Opfer nicht weiter stigmatisiert oder im schlimmsten Fall erneut traumatisiert? Die an diesem Abend auftretenden Dichter:innen beschäftigen sich mit verschiedenen Formen der Gewalterfahrung: die Repression autoritärer Regime, Zensur von Kunst und freier Meinungsäußerung, Kriegs- und Bürgerkriegssituationen, Flucht und Vertreibung, aber auch die ganz alltägliche Gewalt, das diskriminierende Racial Profiling bei Polizeieinsätzen, Queer- und Transfeindlichkeit, Femizide oder sexualisierte Gewalt in der Familie oder Nachbarschaft werden hier verhandelt. Die Poesie wird so zu einer Instanz, die Gewalt dokumentiert und erinnert, die aber auch therapeutische Prozesse initiiert und eine Chance auf Solidarität und Heilung bereithält.

 

Alabi, KemiBreyger, YevgeniyCharaf, KholoudFarrokhzad, AthenaGruntmane, MadaraMazhar, RaminGryniva, Ganna