Charaf, Kholoud

Charaf, Kholoud (c) Maximilian Godecke

Kholoud Charaf, geboren 1981 in Al-Mojaimr, Syrien, lebt in Berlin. Sie ist Dichterin, Kunstkritikerin, Publizistin und Aktivistin. In ihrer Lyrik, ihren Chroniken und Prosawerken verarbeitet sie Erfahrungen von Flucht und Exil. Als Schriftstellerin und Publizistin war Charaf immer wieder von Zensur bedroht. Sie setzte sich insbesondere für die Lebensbedingungen von Frauen und Kindern in vom Bürgerkrieg zerrütteten Syrien ein. 2019 erhielt sie den IBN BATTUTA Prize for Travel writing. Seit September 2020 ist Kholoud Charaf Stipendiatin des Writers-in-Exile-Programms des PEN-Zentrums Deutschlands. Zuletzt erschienen ist ihr Gedichtband„Secret“ (Amjad publishing house, 2021).

Festival-Beiträge

WRITING VIOLENCE

Wie schreibt sich Gewalt ins Gedicht?

Kleines Parkett 8/6 € | Tickets

 

Mit Kemi Alabi, Yevgeniy Breyger, Kholoud Charaf, Athena Farrokhzad, Madara Gruntmane, Ramin Mazhar und Ganna Gryniva (Musik), präsentiert von Bohdan Tokarskyi

Gewalt kann stumm sein, aber auch eine eigene Sprache entwickeln, um Machtinteressen rücksichtslos durchzusetzen. Wie können wir der Gewalt eine andere Sprache entgegensetzen, die deren Opfer nicht weiter stigmatisiert oder im schlimmsten Fall erneut traumatisiert? Die an diesem Abend auftretenden Dichter:innen beschäftigen sich mit verschiedenen Formen der Gewalterfahrung: die Repression autoritärer Regime, Zensur von Kunst und freier Meinungsäußerung, Kriegs- und Bürgerkriegssituationen, Flucht und Vertreibung, aber auch die ganz alltägliche Gewalt, das diskriminierende Racial Profiling bei Polizeieinsätzen, Queer- und Transfeindlichkeit, Femizide oder sexualisierte Gewalt in der Familie oder Nachbarschaft werden hier verhandelt. Die Poesie wird so zu einer Instanz, die Gewalt dokumentiert und erinnert, die aber auch therapeutische Prozesse initiiert und eine Chance auf Solidarität und Heilung bereithält.

 

Alabi, KemiBreyger, YevgeniyCharaf, KholoudFarrokhzad, AthenaGruntmane, MadaraMazhar, RaminGryniva, Ganna