• 15.6.2023, 15:30
„Die verborgenen Chroniken wiegend“ reflektiert Dean Bowen in den eindrücklichen, polyfonen Gedichten seines Lyrikdebüts „Bokman“ (Uitgeverij Jurgen Maas 2018), wie sich der niederländische Post-Kolonialismus in die eigene Identität einschreibt. Das Ich in Charlotte Van den Broecks Lyrikbänden, zuletzt „Aarduitwrijvingen“ (Singel Uitgeverijen 2021), untersucht in beweglicher, bildreicher Sprache die Beziehung zwischen weiblichem Selbst und dem Gegenüber, der Natur, der Welt: „ich warte auf dickere Haut und Herrschaft“. Kunstvoll verwoben in einen dichten Intertext verhandelt Tjawangwa Dema in „The Careless Seamstress“ (University of Nebraska Press 2019, dt. Übersetzung: „Meuterin“, parasitenpresse 2022) den subversiven Ausbruch ihrer weiblichen Protagonistinnen aus emotionaler und körperlicher Überarbeitung: „Wie auf Jagd / graben deine Tage eine Fallgrube, / aus der ihr beide vielleicht herausklettert / mit blutig geübten Händen.“
Die Veranstaltung wird englisch-deutsch gedolmetscht.
Mit freundlicher Unterstützung von ECHOO Konferenzdolmetschen
Projektleitung: Nadine Tenbieg
Flanders Literature, Nederlands Letterenfonds und die europäische Poesieplattform Versopolis, gefördert durch das Creative Europe Programm der Europäischen Union. Das poesiefestival berlin ist ein Projekt des Haus für Poesie in Kooperation mit der Akademie der Künste und wird gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds.